INTERVIEW MIT DAVID KNOPFLER

 

ZUR HEARTLANDS TOUR 2020

 

Dies ist das offizielle Interview mit David Knopfler zur Heartlands European Tour. Dirk Ballarin stellte Fragen zu verschiedenen Themen: aktuelles Album, aktuelle Tour, Musik Business heute und Jimi Hendrix.

 

David Knopfler beantwortet auch viele Fragen zu seiner Vergangenheit: Gründung der Dire Straits, seinen Austritt aus der Band und über die Aufnahme in die Rock'n'Roll Hall Of Fame.

 

David Knopfler David Knopfler (Foto: Dirk Ballarin)

EINLEITUNG

 

FRAGE: Deine nächste Tour seit der letzten 2017 startet im März 2020. Was ist in den letzten drei Jahren passiert? Was sind die wichtigsten Neuigkeiten?

 

DAVID KNOPFLER: Ich hatte das Gefühl eine Auszeit zu brauchen, um mich auf das Schreiben von Songs zu konzentrieren. Dies hat in Bezug auf einige Lieder auch gut funktioniert. Ich habe zwei Alben aufgenommen und ein drittes in petto. Das Album „Heartlands“ ist bereits veröffentlicht und „Last Train Leaving“ wird Anfang 2020 folgen.

 

 

FRAGE: Auf Facebook habe ich einen Kommentar gelesen, dass du 2017 in den Ruhestand gehen wolltest. Was hat deine Meinung geändert?

 

DAVID KNOPFLER: Ich wollte eigentlich nicht aufhören. Aber wie du sicherlich weißt gräbt die UK seit Juni 2016 ihr eigenes Grab in Form des Brexits. Ich habe erwartet, dass das Touren nach dem Ausstieg schwierig und problematisch werden wird und habe eine Pause eingelegt, um zu sehen was passieren wird und wie es sich entwickelt. Die Aussicht auf den Rückschritt sowie zu komplexen Zoll- und vielleicht sogar Visaanträgen erschien ziemlich aussichtslos, um die Arbeit als Musiker in Erwägung zu ziehen. Eine US-Tour hat mich mal im Vorfeld tausende von Euros sowie sehr viel Arbeit gekostet. Wenn das Gleiche zwischen Großbritannien und der EU passieren würde, wird das Touren für die Mehrheit der Musiker – bis auf die größten Stadium Bands – sehr schwierig.

 

 

NEUES ALBUM

 

FRAGE: Im Sommer 2019 hast du mit „Heartlands“ dein 13tes Studioalbum veröffentlicht. Welche Idee und Inspiration steckt hinter dem Titel?

 

DAVID KNOPFLER: Es ist ein Dualitätsprinzip. Es handelt zum Teil um die innere Landkarte: der Prozess sowie die Phasen des Lebens und die Angelegenheiten des Herzens. Es geht aber auch um die Heimat - in meinem Fall um England und die USA. Ich habe 5 Jahre in Amerika gewohnt und bin quer durch den mittleren Westen der USA gereist. Viele Lieder beziehen sich darauf: politisch, geografisch und emotional. Ein Song des Albums heißt „Heartlands“. Es war für mich die naheliegendste Entscheidung, dies auch für den Titel des Albums zu verwenden.

 

 

FRAGE: Stimmt es, dass du die meisten Stücke zu Hause aufgenommen hast?

 

DAVID KNOPFLER: Wir begannen die Aufnahmen in einem Studio in Frankreich zusammen mit meiner regulären Band: Harry Bogdanovs (Gitarre/Piano), Pete Shaw (Bass) und Martin Ditcham (Schlagzeug). Wir nahmen das Grundgerüst von einigen Songs auf, welche ich dann in meinem Studio zu Hause weiter bearbeitet habe. Zufälligerweise trafen wir dort in einem Restaurant auf den berühmten französischen Akkordeonspieler Patrick Thuillier. Dieser spielt bei dem Stück „Walk By The River“ mit. Diese Freizügigkeit im Reisen und Aufnehmen ist durch den Irrsinn des Brexits in Gefahr.

 

 

FRAGE: Du bist ein Künstler, der Privatleben und Lieder sehr eng verknüpft. „Waiting For The Call“ ist ein sehr persönliches Lied und handelt über den Tod deiner erst vor kurzem verstorbenen Mutter. Hast du keine Angst, zu viele Einblicke zuzulassen?

 

DAVID KNOPFLER: Hin und wieder muss man als Künstler auch etwas riskieren. Wenn man nichts wagt, kann man die Magie nicht einfangen. Als ich „Waiting For The Call“ geschrieben habe, lag meine Mutter im Sterben. Natürlich hatte ich sie beim Schreiben teilweise im Kopf, aber auch einen sehr engen Freund, der gerade seine Mutter verloren hatte. Wenn man im Dienste poetischer Ehrlichkeit arbeitet, kann es dich manchmal mit zufälligen Schätzen belohnen. Das ist der Prozess durch den ein Künstler geht. Es mag mein persönlichster Text sein, aber wenn es ein gutes Lied ist, sollte es die Zuhörer erreichen und ihre Lebenserfahrung und Sensibilität hervorbringen. Wenn man ein Lied auf die Welt bringt, ist es eines der wundervollsten Dinge, dass jeder es individuell erlebt.

 

 

FRAGE: Wirst Du es spielen?

 

DAVID KNOPFLER: Vielleicht … wir werden es sehen. Ich werde Anfang 2020 ein weiteres Album „Last Train Leaving“ veröffentlichen. Diese Songs müssen bei der Auswahl der Playlist auch berücksichtigt werden. Ich habe Lieder aus 40 Jahren Arbeit und einen großen Teil der Show werde ich älteren sowie bekannten Stücken widmen. Du kannst das Publikum nicht mit zu vielen Neuem bombardieren.

 

 

FRAGE: Ich habe im Booklet gelesen, dass du wieder mit der alten Gruppe gespielt hast: Martin Ditcham (Chris Rea, Tina Turner, Rolling Stones) am Schlagzeug und Pete Shaw (Chris Rea, Mary Black) am Bass. Wie liefen die Aufnahmen?

 

DAVID KNOPFLER: Wir haben beim Aufnehmen immer eine richtig gute Zeit. Mit Musikern vom Format wie Harry, Martin und Pete zu arbeiten ist ein richtiges Geschenk für die Seele. Ich bin unglaublich glücklich, dass ich sie als Freunde und Musiker habe. Das Zusammenkommen bringt immer viel Freude.

 

 

TOUR 2020

 

FRAGE: Was gibt es Neues bei der „Heartlands“ Tour 2020? Irgendwelche Überraschungen im neuen Programm, die du erwähnen möchtest? Welche Besonderheiten kann das Publikum erwarten?

 

DAVID KNOPFLER: Eine gute Liveshow muss eine Mischung aus vielfältigen Elementen sein. Du kannst z.B. nicht zu viele Balladen in ein Set pressen. Da ist Platz für ein bisschen Tiefgang, aber du brauchst auch Freude und Humor. Ich versuche immer mit einer großen Spannbreite an musikalischen Stimmungen ein abgerundetes Konzert zu spielen. Denn es ist mir sehr wichtig, dass meine Zuhörer am Ende der Show zufrieden sind. Ich glaube, dass das der Grund ist, warum so viele Fans zur nächsten Tour wiederkommen.

 

 

FRAGE: Wie schaffst du es die Konzerte für dich selbst spannend zu gestalten? 

 

DAVID KNOPLFER: Ich habe mich noch nie auch nur das kleinste Bisschen abgestumpft gefühlt - weder im Studio noch live. Beides bringt mir gleich viel Spaß. Wir sind gesegnet mit einem tollen und dankbaren Publikum. Wir sind wirklich gesegnet. Tatsächlich glaube ich, dass ich jetzt endlich den Dreh heraus habe. Einige von uns brauchen einige Jahrzehnte, um richtig zu reifen. Für mich läuft die Uhr. Mit 67 Jahren habe ich jetzt das Gefühl, dass ich jeden Tag zu einem guten machen muss und jede einzelne Show zählt. Du weißt nie, welche deine letzte sein könnte.

 

 

MUSIKBUISINESS HEUTE

 

FRAGE: Wie ist deine Meinung zum heutigen Tonträgermarkt?

 

DAVID KNOPFLER: Naja, es war nie schwieriger für professionelle Musiker davon leben zu können, da die Gewinnspannen immer kleiner werden. In den 1980ger Jahren war es einfacher ein gutes Einkommen zu erziehen. Jetzt ist es nicht mehr so einfach.

 

 

FRAGE: Ein Blick auf die Entwicklung der Verkaufszahlen des deutschen Musikindustriemarkts ("Musikindustrie in Zahlen 2018") zeigt, dass wir heute fast die gleichen Verkaufszahlen haben wir zum Mitte der 1980er Jahre. Allerdings werden 56,7% aller Verkäufe auf dem digitalen Markt (z.B. Streaming) getätigt. Rein nach den Zahlen müsste es gleich geblieben sein. Wie denkst du darüber? Wie sieht die Realität hinter den Zahlen aus?

 

DAVID KNOPFLER: Generell verdient der Künstler durch Streamingverkäufe viel weniger als durch den Verkauf von CDs. Ich bin kein Fan von MP3s als Medium und auch nicht von den schädlichen Verletzungen des Urheberrechts die ich sehe.

Aus heutiger Sicht betrachtet, scheinen die 1980er und 1990er - als viele Künstler ein solides Einkommen erwirtschaften konnten - eine Art Blase gewesen zu sein. Heutzutage ist das Spielen von Konzerten - ich glaube, das kann ich so sagen - die einzige profitable Einkommensmöglichkeit, die den meisten aktiven Musikern geblieben ist.

Um 1994 schrieb ich ein Buch "Bluff your way in the Rock Business". Es gehört zur Bluffers Guide Serie und soll Leihen einen schnellen Einblick in ein Thema geben. Und NICHTS was ich damals geschrieben habe, hat heute irgendeine Relevanz. Das Internet hat alles verändert.

 

 

AUFNAHME IN DIE HALL OF FAME

 

FRAGE: 2018 wurdest du und die anderen Mitglieder der Dire Straits in die "Rock'n'Roll Hall of Fame" in Cleveland aufgenommen. Ich weiß, dass du nicht zu den Feierlichkeiten gefahren bist, aber dass die Auszeichnung zu dir nach England geschickt wurde. Hat es einen besonderen Platz in deinem Haus?

 

DAVID KNOPFLER: Ja, es steht auf einem Regal in meinem Studio. Der Mann mit dem ich in Verbindung stand, hatte leider ein gigantisches Ego und eine unhilfreich lähmende Einstellung. Erstaunlicher Weise lehnte er eine Übernahme meiner Reisekosten vehement ab.

Sie verdienen Millionen an diesen Veranstaltungen und sie fanden es nicht angemessen oder fair meine Kosten zu übernehmen. Ich wollte keine Gage, ich wollte nur einen Ausgleich für meine moderaten Reisekosten. So habe ich abgelehnt.

Im Nachhinein bekam ich eine sehr geschmacklose sowie übertriebene Entschuldigung.

 

 

FRAGE: Kannst Du mir erklären, warum es für Mark und dich nicht so wichtig ist? Die meisten Menschen sehen die Aufnahme in die "Rock'n'Roll Hall of Fame" als eine große Ehre.

 

DAVID KNOPFLER: Mein Bruder wollte von Anfang an nicht so richtig hingehen. Offen gesagt glaube ich, dass er - genauso wie ich - viel mehr an den aktuellen Projekten interessiert ist, als auf diese kommerziellen Veranstaltungen im Sinne von „Nostalgia Avenue“ zu gehen. Es ist nicht so sein Ding und ich sympathisiere da vollkommen mit ihm.

 

 

JIMI HENDRIX

 

FRAGE: Nicht viele Menschen wissen, dass du ein Fan von Jimi Hendrix warst. Du bist sogar auf einem Konzert gewesen. Welchen Einfluss hat seine Musik auf Deine?

 

DAVID KNOPFLER: Ich habe Hendrix's erste Single gehört, eine sehr hippe Version von "Hey Joe". Die hatte ich mir selbst gekauft. Und dann "Purple Haze", welche mein Bruder gekauft hatte und ich war total hin und weg. Nichts ergriff einen mehr und repräsentierte 1967 so lebhaft wie die spannungsgeladene und psychedelische Erfahrungen Hendrix live zu sehen. Ich habe dann alle danach veröffentlichten Studioalben gekauft. Aus meiner Sicht - die Sicht eines leicht zu beeindruckenden 14- fast 15-jährigen Jungen - war er die Coolness in Reinkultur, ein Gott der Gitarren-Virtuosität.

Ich glaube nicht, dass seine Musik wirklich so einen offensichtlichen Einfluss auf mich hatte, aber als Stil-Typ - ja absolut! Er war der Größte. Mein musikalischer Einfluss kam mehr durch Personen wie: Bob Dylan, James Taylor, Van Morrison, Joni Mitchell sowie Crosby, Stills and Nash. Später vielleicht noch Jackson Browne und Tom Waits. 

 

 

LEGENDÄRE VERGANGENHEIT

 

FRAGE: In 2020 ist es 40 Jahre her, dass du die Dire Straits verlassen hast. 1980 produzierte die BBC eine Fernsehdokumentation mit vielen Live-Szenen und zahlreichen Interviews über die Band. Es ist mein persönlicher Eindruck, aber für mich scheint es, als hätten sie euch in dieser Zeit ziemlich ausgebrannt. Wie erinnerst du dich an diese Zeit? Es muss sehr anstrengend gewesen sein fast das ganze Jahr über auf Tour zu sein und zu arbeiten.

 

DAVID KNOPFLER: Ja, diese Dokumentation wurde von meinem Freund Nigel Finch geleitet - dem späten Nigel Finch - ein talentierter Kerl! Ja, dieses Interview beleuchtet einen unbarmherzigen Zeitplan bestehend aus: Touring, Aufnahmen, Promotion und riesigen Lebensveränderungen. Drei Alben in 3 Jahren und wahrscheinlich 600 Live-Auftritte. Burnout wäre keine unfaire Beschreibung.

 

 

FRAGE: In dieser BBC-Dokumentation von 1980 hast du gesagt, dass du vor der Zeit mit den Dire Straits immer geglaubt hast immun dagegen zu sein, was mit berühmten Musikern geschehen kann. Und dir die Dinge, die in den Musikmagazinen stehen nicht passieren können, da du an einem anderen Punkt startest und du in eine andere Richtung gehen würdest. Kurz vor dem Ausstieg aus der Band kamst du jedoch zu der Erkenntnis falsch gelegen zu haben. Hat dieses legendäre Rock’n’Roll Leben dich verändert? Ich kann mir vorstellen, dass diese Publicity-Maschinerie jede Person verändern kann. Wie hast du dich davor gerettet?

 

DAVID KNOPFLER: (lacht) ... mehrere Monate mit ziemlich intensiver Psychotherapie - das hat geholfen. Ich glaube, als gelernter Sozialarbeiter habe ich das wirklich Wichtige nie ganz aus den Augen verloren. Es ist der Wert von Familie und Freunden - nicht der nichtssagende Lärm des aufgeblähten Ego-Schwachsinns vom Musikgeschäft.

 

Ich war - ehrlich gesagt - sehr in meine Musik vertieft und in der Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten. Das hat mich ziemlich stark beschäftigt. Auf der anderen Seite waren die Dire Straits eine außergewöhnliche Möglichkeit, die man - wenn überhaupt - nur einmal im Leben bekommt. Das sollten wir nicht vergessen! Es war eine Möglichkeit um musikalisch zu wachsen, was ich sonst nicht gehabt hätte. Hätte ich eine 40-jährige Solokarriere ohne Dire Straits? Durchaus denkbar, dass es so nicht gekommen wäre. Es gibt viel für das ich dankbar bin.

 

Sogar zwischen mir und den Musikern, die nach mir in der Band waren - wie zum Beispiel: Hal Lindes, Chris White und Alan Clark - besteht eine unausgesprochene Kameradschaft sowie Verständnis. Generell sind professionelle Musiker tatsächlich viel mehr eine Gemeinschaft positiver Werte als einfache Leihgaben im Business Circus. Es ist weniger der Kampf wie es immer dargestellt wird. Wir haben es verstanden. Wir waren da, wir haben es getan, wir haben es gesehen und es gibt nicht mehr viel was man uns noch beibringen kann, wie es funktioniert und was los ist.

 

 

FRAGE: Dein erstes Soloalbum „Release“ erschien 1983. Hast Du daran wirklich 3 Jahre gearbeitet?

 

DAVID KNOPFLER: Ja, für einige Monate in den USA und dann in Großbritannien. Meine lebenslange Zusammenarbeit mit Harry Bogdanoves begann mit diesem ersten Soloalbum. In der Zeit entstanden viele glückliche Erinnerungen.

 

 

GRÜNDUNG DER DIRE STRAITS

 

FRAGE: Im Internet findet man verschiedene Aussagen über die Gründung der Dire Straits. Ich mache mir dabei ein wenig Sorgen um die Geschichtsschreibung. Es scheint Personen (z.B. Wikipedia) zu geben, die ihre eigene Version veröffentlichen und, dass obwohl sie wahrscheinlich nie ein Bandmitglied getroffen haben. Leider werden solche Beiträge viel gelesen und die Aussagen verankern sich in den Köpfen der Menschen. Da du in deinem offiziellen Infomaterial (Homepage, Pressetext, Poster, ...) schreibst, dass du der Gründer der Band bist, gehe ich davon aus, dass dies korrekt ist. Kannst du mir mehr darüber sagen?

 

DAVID KNOPFLER: Um die Gründung der Dire Straits ranken sich viele Mythen. Viele sind ungenau und manche sind schlichtweg falsch. Wie auch immer. Bevor wir darüber sprechen wie Stille Post und Gerüchte die Fakten zerstört haben, müssen wir uns auch mit der Theorie über verschiedene Blickwinkel befassen: Wenn du zum Beispiel den Schauspieler, der in Hamlet den Claudius spielt fragst, worüber das Stück handelt, wird er dir sagen, dass es über einen König handelt, der seinen Bruder tötet um König zu werden und schließlich von seinem Neffen umgebracht wird. Wenn du die Schauspielerin fragst, die Ophelia spielt, wird sie dir sagen, dass es um ein junges Mädchen geht, die eine Beziehung mit einem Prinzen eingeht, damit der Prinz ihren Vater und ihren Bruder umbringt. Wir alle tendieren dazu Ereignisse aus unserer eigenen Perspektive zu sehen.

 

Aus meiner Perspektive habe ich Dire Straits gegründet. Es ereignete sich wie folgt: Ich wohnte in einer WG mit John Illsley, der später Bassist von den Dire Straits werden sollte. An einem Dienstag hat er in unserer Wohnung mit einer schlechten Punkband geprobt - das war nicht lustig, als ich nach einem harten Arbeitstag als Sozialarbeiter nach Hause kam.

 

Vorher hatte ich mit meinem Bruder zusammen in einer Wohnung gewohnt. In dieser Zeit entstanden die Stücke für das erste Dire Straits Album. Mark und ich spielten jeden Abend zusammen Akustikgitarre. Das Resultat war das Entstehen neuer Lieder. Wir sind sogar als Duo auf einem lokalen Festival aufgetreten.

 

Mark spielte auch E-Gitarre in einer Coverband namens The Cafe Racers. Mir kam der Gedanke, Mark und John miteinander bekannt zu machen und wenn die beiden sich gut verstehen würden und wir auch noch einen Schlagzeuger finden könnten, dass wir letztlich eine eigene und sogar bessere Band hätten. In diesem Fall würde John die Punkband sicherlich verlassen. Und genauso passierte es.

 

Mark brachte noch Pick dazu und wir probten in der Wohnung in der John und ich lebten – in der Crossfields Estade in dem Standtteil Deptford in London, UK.

 

Ohne Zweifel steht Mark in seiner Version im Mittelpunkt, so auch John und Pick in ihren Versionen. Es war ein Trio, dass einen Drummer suchte. Es gibt nicht die eine richtige Version. Alle sind richtig.

 

 

Vielen herzlichen Dank für das Gespräch. Ich wünsche dir alles Gute für das neue Album und die Tour.

 

DAVID KNOPFLER:  Vielen Dank – Ich freue mich darauf!

 

 

Januar 2020

Interview: Dirk Ballarin

Übersetzung: Anja Kränzel

   

Dirk Ballarin David Knopfler (Foto und Grafik: Dirk Ballarin)